Fertighaus sanieren

Fertighaus mit Luftschadstoffen sanieren

Auf der Suche nach Immobilien findet man immer wieder Fertighäuser in Holzständer-Bauweise aus den 50er bis 80er Jahren. In Niedersachsen, aber auch darüber hinaus, sind Okal-Häuser weit verbreitet. Relativ bekannt ist, dass in so einem Fertighaus sehr häufig erhöhte Konzentrationen an Formaldehyd, Lindan und PCP vorhanden sind. Und immer wieder stellt sich die Frage, ob sich so ein Fertighaus auch sanieren lässt. Dazu steigen wir ein klein wenig in die Thematik ein.

Was sind das für Stoffe?

Formaldehyd

Am bekanntesten im Bereich der Luftschadstoffe ist vermutlich Formaldehyd. Formaldehyd kann als Klebstoffbestandteil in Holzwerkstoffen vorhanden sein. Somit ist das Vorkommen von Formaldehyd jedoch nicht nur im Fertighaus selbst, sondern auch in Möbeln möglich.

PCP und Lindan

PCP (Pentachorphenol) und Lindan (Hexachlorcyclohexan) sind Holzschutzmittel. Lindan fungiert dabei als Insektizid, PCP als Fungizid und teilweise als sogenannter Bläueschutz.

Sind diese Stoffe gesundheitsschädlich?

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass diese Stoffe krebserzeugend sind. Wie bei allem gilt aber auch hier der Grundsatz: die Dosis macht das Gift. Das bedeutet, dass nicht jedes Fertighaus gleichzeitig auch krebserregende Eigenschaften besitzt.

Kann man etwas tun?

Diese Frage lässt sich mit einem klaren „JA“ beantworten, ein Fertighaus kann man sanieren. Wäre dies nicht der Fall, müsste jedes Okal-Haus abgerissen werden. Dem ist aber nicht so. Wichtig ist eine fundierte Prüfungsstrategie und im Anschluss eine solide Planung der erforderlichen Maßnahmen.

Entscheidet man sich für den Erwerb eines Okal-Hauses oder Fertighauses generell (oder lebt bereits darin), ist als erstes anzuraten, eine Analyse auf Luftschadstoffe durchführen zu lassen. Befindet sich das Fertighaus schon in der Vermarktung, sollte ein guter Makler hier bereits für die Erstellung eines solchen Luftgutachtens gesorgt haben.

Dann gilt es, die ermittelten Werte zu interpretieren und die richtigen Schlüsse aus dem Ergebnis zu ziehen. Werden die Grenzwerte eingehalten, ist nicht zwingend weiterer Handlungsbedarf gegeben. Werden die Grenzwerte nicht eingehalten, sind Maßnahmen empfehlenswert.

Ist die Sanierung aufwendig?

Welche Maßnahmen beim Sanieren des Fertighauses letztendlich durchgeführt werden, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wie hoch ist die tatsächliche Konzentration? Wo ist die Hauptquelle zu vermuten? Was soll generell am Gebäude geändert oder saniert werden? Wie hoch ist das verfügbare Budget? Welche Zielwerte sollen erreicht werden?

Die Frage nach dem Aufwand lässt sich also nicht so leicht beantworten. Fakt ist, dass bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Ausdünstungen dafür gesorgt werden muss, dass die Ausdünstungen nicht weiterhin in die Raumluft gelangen. Dieses Ergebnis kann z.B. mit Abschottungen erzielt werden.

Natürlich ist die beste Variante, alle schadstoffbelasteten Bauteile zu entfernen. Dies ist jedoch manchmal aus statischen Gründen oder aus Gründen des verfügbaren Budgets nicht möglich.

Wir haben bereits viele Fertighäuser von Okal und anderen Herstellen erfolgreich saniert. Unser Planungsbüro Sie ganz individuell, abgestimmt auf Ihre Immobilie und Ihrem Budget, bei der Planung und Sanierung Ihres Fertighauses.

von | 2023-05-30T22:28:52+02:00 |Allgemein|0 Kommentare

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